Ausbilder in der Landwirtschaft treffen sich in der DEULA in Warendorf

Warendorf

Geballte Kompetenz in der Landwirtschaft hat sich gleich zu Beginn des neuen Jahres in der DEULA Westfalen-Lippe in Warendorf eingefunden: Auf Einladung der Landwirtschaftskammer NRW sind rund 80 Ausbilder und Ausbilderinnen aus den Kreisen Gütersloh, Warendorf, Steinfurt und der Stadt Münster in das Bildungszentrum in Warendorf gekommen.

Die traditionelle Ausbildertagung dient dem Austausch zwischen den Ausbildungsbetrieben in der Landwirtschaft, der Ausbildungsberatung der Landwirtschaftskammer und den Berufsschulen. Die DEULA nutzte die Gelegenheit, um deutlich zu machen, dass die Betriebsleiter von morgen in Warendorf schon heute in Zukunftsthemen unterrichtet werden: Der neue DEULA-Fachbereichsleiter Landwirtschaft, Heinz Nordhues, erläuterte bei einem Rundgang über das DEULA-Gelände Unterrichtsinhalte wie die digitale Verbindung zwischen Feld und Büro, um zum Beispiel die teilflächenspezifische Bewirtschaftung und deren automatische Dokumentation möglich zu machen. Die Umsetzung der Digitalisierung in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung der Landwirtschafts-Azubis mache den Beruf durchaus attraktiver für die nächste Generation der Landwirte. Die aktuellen gesetzlichen und tariflichen Rahmenbedingungen für die Ausbildung waren bei der Tagung ebenso ein Thema wie die Erfahrungen im Ausbildungsberuf „Landwirtschaftsfachwerker/in“. Auch die allgemeine Situation der Ausbildung in der Landwirtschaft im Jahr 2019 wurde diskutiert: Hier haben die Ausbildungsbetriebe die gleichen Probleme und Aufgaben wie in allen anderen Ausbildungsberufen auch, Motivation und Disziplin zu vermitteln, zum Beispiel. Allerdings fühlen sich die Ausbilder hier von allen an der Ausbildung beteiligten Institutionen wie Berufsschulen und Ausbildungsberatung der Landwirtschaftskammer gut unterstützt. Schwierig sei es dagegen, die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Ausbildung umzusetzen. Sie entsprechen vielfach nicht der Lebenswirklichkeit in der Landwirtschaft und machten es Azubis und ihren Ausbildungsbetrieben unnötig schwer, hieß es von den Ausbildern. Positiv hervorgehoben wurde der Umstand, dass gerade in der Landwirtschaft die Ausbildungszahlen relativ konstant geblieben sind, während der Rest der Wirtschaft über fehlende Azubis klagt. Die Abbrecherquote sei ebenfalls mit unter 10 % im Vergleich sehr niedrig. Allerdings müssten sich auch die landwirtschaftlichen Betriebe medial moderner aufstellen, um zukünftig ihren Nachwuchsbedarf noch decken zu können.